Sonntag, 27. April 2008

Die Konkurrenz der Wassermelone

"Fotografierst du auch die Wassermelonen-Frau?“ Das hätten die Maler als Erstes gefragt, als sie anfingen, sein Studio zu renovieren, erzählte Guido vieldeutig grinsend. Hä? Welche Frau bitte? Na die Wassermelonen-Frau! TV-Faulheit bestraft der liebe Gott sofort: Beinahe wäre die Konkurrenz der Früchte an mir vorbei gegangen. Die Wassermelonen-Frau ist nämlich die Ex-Tänzerin des Creu. Erfuhr ich von der Tochter des Hauses. Ach so, der Creu, dieser Ein-Wort-Hit zu dem die Leute diese rhythmischen Bewegungen mit der Hüfte ausüben. Der Creu ist ja längst allgemeines Ausdrucksmittel geworden: Fußballteams machen den Creu, wenn sie gewinnen – oder wenn sie verlieren. Kleine Kinder machen den Creu, Paare und heitere Männerrunden – nur die Best Ager habe ich noch nicht beim Creu gesehen. Vielleicht weil da die Hüften schon etwas eingerostet sind.

Das ist exakt das Thema: Hüfte. Nachdem ganz Brasilien die Wassermelonen-Frau auf Videoclips oder in der Playboy-Sonderausgabe bewundert hat, weiß ich jetzt endlich auch, wie Andressa Soares aussieht. Wie soll ich sagen? Beeindruckend. Sehr beeindruckend. Eine „abundancia“ nennen brasilianische Kollegen das, was Andressa auszeichnet. Bunda heißt auf Portugiesisch Hintern, und der von Andressa ist ein Phänomen.* 121 Zentimeter Umfang, und nicht etwa aus Fett. Wie zwei Wassermelonen. Ehrlich. Vollkommen übertrieben und unwirklich sieht das aus. Die Fotograf vom Playboy hat Andressa in eine Lkw-Ladung von echten Wassermelonen gelegt, und neben den 1500 runden Früchten relativieren sich die Formen der 20-Jährigen ein bisschen. Aber nur ein bisschen.

Brasilianer stehen mehr auf üppige Hintern als auf üppige Oberweite, kein Wunder also, dass die Wassermelone momentan die absolute Queen ist. Demnächst kommt sie auf den Playboy-Titel. Letztens war sie bei Jo Soares Interviewshow (wo ich sie entdeckt habe), danach im Fantástico, und künftig will sie als Funk-Sängerin auf Europa-Tournee gehen. „Nicht, dass ich besonders gut singen könnte“, erzählt sie Jo Soares lachend, „das ist mehr ein Spaß“. Muss ein Bombenspaß sein, wenn die 121 Zentimeter live ins Schwingen geraten.

Der MC Creu, der seine Wassermelone verloren hat, wünscht übrigens großzügig viel Glück für die Solokarriere. Nur die Jackfrucht-Frau schreit ein bißchen beleidigt: "Und wo bleibe ich?" Hä? Die Jackfrucht-Frau? Die hat neben Andressa den Creu getanzt. Warum sie sich Jackfrucht-Frau nennt? Vielleicht wollte sie im Bild bleiben, eben noch ein Frucht-Name. Aber Jackfrucht? Die Dinger hängen doch und haben so komische Pickel... Ganz anders als die Jackfrucht ist Dadá Cristina durchaus knackig, versucht im Windschatten der Melone auch Publicity zu ergattern und beteuert, sie sei mindestens genau so ein lecker Mädchen wie ihre Cousine.

Das mag stimmen. Aber ihr Hintern macht nur 110 Zentimeter Hüftumfang – elf weniger als der der Melone.

Und genau so viel wie der Allerwerteste der Melonen-Nachfolgerin beim Creu. Die sich übrigens ganz bescheiden „Erdbeerchen“ nennt. Besser als Jackfrucht, finde ich. Eine Frucht zu finden, die mit den Rundungen der Wassermelone konkurrieren könnte, ist sowieso ungefähr so schwierig, wie 121 Zentimeter durchtrainierten Hüftumfang zu toppen.

Deswegen geht die Tänzerin des MC Catra einen ganz anderen Weg: „Genug mit den blöden Früchten“, sagt sie, „was Männer wirklich gerne vernaschen, ist Fleisch.“ Und nennt sich folgerichtig: Die Filet-Frau.

Ob sie damit die Frucht-Konkurrenz der Wassermelone ausstechen kann, halte ich allerdings für mehr als fraglich. Denn die ist hat nicht nur 21 Zentimeter mehr. Sie ist ausserdem frech, intelligent, witzig, selbstironisch und nicht nur in der Hüfte ziemlich locker.

* http://www.fofocandoblog.com.br/galleria/andressa-soares-a-mulher-melancia

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