Dienstag, 20. Februar 2007

Nimms mir nicht übel, es ist doch Karneval

Zum Karneval geht Mann nicht einfach so. Er will da schon gern wen kennenlernen. Vielleicht ein paar Küsse ernten. Oder ein paar Blicke wenigstens. Dafür tut jeder, was er kann. Oder was ihm gerade so einfällt.

Am Montagmittag in Olinda versuchen zwei Jungs ganz wörtlich, sich Damen zu angeln. Aufreizend lassen sie ihre Köder in die Menge baumeln: Kreditkarten, ein schickes Handy, der Film „Was Frauen mögen“ und als letzter Trumpf ein Dildo –aus Styropor. Vielleicht haben sie die Frauen zu materialistisch eingeschätzt: Recht viel Erfolg haben die zwei nicht, wenigstens nicht, solange ich zugucke.

Besser kommt die wandelnde Duschkabine an: Bei Mittagstemperaturen von über 30 Grad und keinem Schatten weit und breit drängeln sich erhitzte Mädels gerne unter den kühlen Strahl des Duschmanns.

Fast genau so unwiderstehlich sind die Jungs mit den „Lutsch mich!“-T-Shirts, an denen reichlich Bonbons kleben, die sich Interessierte abreißen können. Oder der Süße, der kleine Honigpäckchen an Schnüren zum Abreißen anbietet.

Andere versuchen sich als Superhelden aufzuwerten, im Zorro-Kostüm nach Antonio Banderas auszusehen oder im Batman-Dress nach George Clooney – unter dem Umhang lassen sich prima weniger perfekte Rundungen verbergen.
Manche werden lieber gleich aktiv:

Ein Pseudo-Blinder klöppelt ausgiebig jede ab, die ihm spannend erscheint, ein Mediziner setzt gleich sein Stethoskop auf strategisch wichtige Körperteile, martialischer Veranlagte erschießen ihre Auserwählte mit einer möglichst beeindruckenden Wasserpistole. Besonders Mutige gehen einfach los und küssen. Schliesslich ist Karneval, und da geht Mann nicht einfach so hin:
Vou te beijar agora

Ich werde dich jetzt küssen

Nao me leve a mal

Nimm’s mir nicht übel

Hoje é carnaval

Heute ist Karneval
Heißt der Text eines Karnevalshits. Und der ist über 50 Jahre alt.

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